Inhaltsverzeichnis

  • Was bedeutet die Roerich Bewegung?
  • Roerich Gesellschaften im Deutschen Raum
  • Übersetzungen der Büchern der Lebendigen Ethik ins Deutsche.
  • Sind die Werke von Roerichs in Deutschland bekannt?
  • Roerich Gesellschaften von den Russisch sprachigen Umsiedler
  • Perspektiven und Einladung zur Mitarbeit
  • Anmerkungen

 

Was bedeutet die Roerich Bewegung?

Auf dieser Seite werden wir über die Roerich Bewegung im Deutsch sprachigen Raum sprechen. Aber zuerst muß geklärt werden, was unter dieser Wortverbindung gemeint ist. Unter der Roerich Bewegung (RB) ist heute die Tätigkeit der Menschen gemeint, die auf verschiedene Weise mit dem kulturellen Erbe der Familie Roerich zu tun hat. Zu dem kulturellen Erbe von Roerichs gehört:

  • Die Lehre der Lebendigen Ethik (Agni Yoga), die aus 14 Büchern besteht und die bei den Familienmitgliedern von Mahatma Moryas Worten aufgeschrieben wurden (einige zählen noch dazu das Buch "Geleitwort für den geistigen Führer").
  • Literarische Werke von Mitgliedern der Familie Roerich.
  • Epistolarisches Erbe der Familie Roerich
  • Malwerke: die Gemälde von Nicholas K. Roerich und Svetoslav N. Roerich; die einzelnen graphischen Skizzen von den Mitgliedern der Familie.
  • Die Lebensart der Familie: die Erinnerungen der Zeitgenossen können auch als Teil des kulturellen Erbes betrachtet werden (aber man muß sehr vorsichtig sein bei der Auswahl von Quellen, aus welchen die Informationen kommen. Die Entwicklung des Bewußtseins der Zeugen muss berücksichtigt werden).

Einige Roerichs Anhänger, insbesondere im Deutschen und im Amerikanischen Raum, teilen Die RB auf zwei Teile auf: weltliche und esoterische. Der weltliche Teil der RB beschäftigt sich mit der kulturellen Tätigkeit, ohne über die Lehre zu erwähnen. Der esoterische Teil legt sein größtes Gewicht auf das Studium und Verbreitung der Lehre. Diese Meinung herrschte während der Epoche "nach Horsch" in der Amerikanischen Periode. Diese Taktik existiert bis heute im Deutschen und Amerikanischen Raum.

Die Situation in den Ländern der Ehemaligen Sowietunion ist ganz anders. Da gibt es keine strenge Aufteilung. Die Roerich Gesellschaften in diesen Ländern repräsentieren ein Syntesis von Roerich Gemälden, Agni Yoga und manchmal auch Teosophie. Zusammen mit den Bildern, Büchern und Briefen von Roerichs, werden die Bücher der Lehre verbreitet. In den Roerich Versammlungen wird über kulturellen Veranstaltungen, über Fragen der Lehre gesprochen, ohne Unterschied zu machen. Oft wird das eine mit dem anderen gemischt. Die Leute streben danach, die Lehre im kulturellen und alltäglichen Leben zu verwirklichen. Ja, zu verwirklichen!

Die Seite "Lebendige Ethik in der Welt" strebt danach auch, die Gebote der Lehre im Alltag zu verwirklichen. Deswegen wir bevozugen das zweite, syntetische Schema der RB. Es ist unmöglich, unser Leben aus zwei Teile aufzuteilen: kulturelle Veranstaltungen und das Studium der Lehre. Denn die Lehre lebt in unseren Herzen, und das Herz ist der Führer der Kultur. D.h. wenn wir die Kultur von der Lehre trennen, sind wir unaufrichtig. Wie ist es möglich die weltliche und esoterische Gesellschaften oder Zellen zu trennen? Die H.I. Roerich sagte "Alle Institutionen arbeiten für einen Plan (einen Lehrer). Und wir müssen darauf achten, dass sie alle wie die Finger einer Hand arbeiten, ohne einander zu stören, sondern einander helfen und ergänzen".

Agni Yoga kann nur im Leben realisiert werden. Deswegen rufen wir zur offenen Verkündigung der Lehre in allen Bereichen des alltäglichen Lebens - kulturellen, wissenschaftlichen, öffentlichen usw. Das heißt die Lehre soll offen und vernünftig verwirklicht und verbreitet werden. Es muß kein Zwang entstehen, man braucht keine "Kreuzzuge" oder monotone Predigte, keine langweilige alltägliche Sitzungen (wo aus der Lehre "alltägliche Suppe" gemacht wird). Die Lehre des Feuers muß und wird im Feuer des Lebens, im Herzen des Lebens, stattfinden. Sie wird die junge Herzen für die Heldentat der Arbeit für das Allgemeinwohl entzünden!

Zu der Roerich Bewegung gehören: die Menschen, welche die Ideen der Lebendigen Ethik studieren und sie verwirklichen; diejenigen, welche die Reproduktionen der Roerich Bilder, die Bücher, die literarischen und anderen Werke der Anhänger der Lehre verbreiten; die Menschen, welche die Artikel über verschiedene Themen unseres Lebens vom Gesichtspunkt der Lehre aus schreiben. Jedes Massenmedium, welches Artikel vom Gesichtspunkte der Lehre vermittelt kann als Vermittler der Roerich Bewegung betrachtet werden. Die ganze menschliche Tätigkeit, die in irgendwelcher Weise die Verbindung zu dem Roerich Erbe hat, ist Teil der RB. Es wird hier über die RB in Deutschland, Österreich und der deutschen Schweiz erzählt.

Roerich Gesellschaften im Deutschen RaumLeobrand

Es gibt heute im Deutsch sprachigen Raum zwei Hauptzweige der Lehrenanhänger. Das sind die Menschen, die durch die Ideen der Lehre verbunden sind und in der Roerich Bewegung teilnehmen.

Eine lettische Gruppe der Lehrenanhänger ist im Jahre 1939 aus Lettland nach Österreich ausgewandert. Sie gab Impuls für die Entwicklung der Gruppe von Leobrand (Leopold Branstetter, 1915-1968). Das war der erste Zweig, zeitlich gemeint. In Lettland hatte sich die Gruppe auch mit der Lebendigen Ethik beschäftigt und ist Teil der (größeren) lettischen Gruppe gewesen. Vor der Reise nach Europa hatten sie alle Bücher der Lehre publiziert (Gemeinschaft und Agni Yoga waren sogar schon in der zweiten Auflage). Die Agni Yoga Anhänger aus Lettland nahmen alle Bücher der Lehre nach Österreich mit. Laut Richard Rudzitis hatte der Hofmeister Vladimir H. gute Chancen für die Organisation der Gruppe. In seinem Brief von 3.12.1939 (1) schreibt Rudzitis an Helena Roerich:

"Aus Lettland sind 44.000 Deutsche ausgereist (dabei gab es auch Letter und Russen). Es ist denen nicht bewußt, wohin sie fahren. Aus der Gesellschaft sind auch 7 Mitglieder weggefahren, inklusive das Paar Ioganson (die als Mitglieder galten, obwohl sie während drei Jahre die Gesellschaft nicht mehr besuchten). Unter den Jungen gab es einige strebsame Mitglieder. Besonders ist es Schade um den Hofmeister, er ist ein feuriger Mensch mit reinem Herz, obwohl ein bisschen naive (seine Begeisterung von Tigerstedt). Er wird da bestimmt alle Freunde der Lehre sammeln. Bei uns half er der Frau O.N. Krauklis bei der Leitung. Es ist mit ihm eine seltsame Sache: er ist Halbdäner, Halbrusse, aber er fährt hin, um sein Karma zu büßen. Er macht das bewußt, folgend den Opferweg. Deswegen konnten wir ihn nicht festhalten".Die lettische Roerich-Gesellschaft, Riga, 1935. Richard Rudzitis (im Zentrum), Hofmeister Wladimir (dritte von rechts).

Das Schicksal der lettischen Gruppe kann man nur durch die indirekten Fakten nachfolgen. Alexei Rencis (Mitglied der Gruppe) (2) lernte Leobrand Anfang der 50-er Jahre kennen. Sie entschließen sich an der Übersetzung der Lebendigen Ethik zu arbeiten. Sie bieten das Roerich Museum in New York um Erlaubnis. Aber zu ihrem Erstaunen bekommen sie eine Absage. Die damalige Direktorin des amerikanischen Museums S. Fosdik meinte, dass die Lehre nur auf Russisch und Englisch verbreitet werden soll. Und wer die Lehre studieren will, muss Englisch oder Russisch lernen. Mehr dazu weiter unten. Hier kann ich sagen, dass die Kommunikation zwischen den Österreicher und S. Fosdik vom Anfang an nicht klappte. Später werden die Verhältnisse zwischen den Amerikanern und den Österreichern noch komplizierter.

Es gab eine Streit im Bezug auf die Arcanschule von A. Beile. Die beiden Seiten beschuldigten einander in der Zusammenarbeit mit den Anhängern von Beile. H. Roerich vielmals gewarnt hatte, dass sie die Feinde der Lehre sind. Am Ende herrschte Feindseligkeit und innere Entfremdung.

Rencis bricht den Kontakt mit Leobrand und geht weg. Gleichzeitig nehmen die anderen Leute aus der lettischen Gruppe den Kontakt mit Leobrand auf, aber über diese Leute weiß die Öffentlichkeit nichts. Wahrscheinlich war zwischen denen auch W. Hofmeister.

Ab diesem Moment entsteht auch den Kontakt zwischen Leobrand (der die Russische Sprache nicht beherrschte) und H.I. Roerich - durch die russische Mitarbeiterin von Roerichs Katherina Inge. H.I. Roerich gibt Leobrand die Aufgabe, alle Paragraphen über die psychische Energie aus der Lehre zu sammeln und seine Kommentare dazu zu schreiben. H. Roerich sendet ihm auch durch K. Inge die passende Paragraphen aus dem Buch "Überirdisches" (es war damals noch nicht publiziert). Sie versprach ihm und Inge ein persönliches Kennenlernen in Kulu (Indien), wenn die Aufgabe erfolgreich erfüllt ist. Die Aufgabe wurde bei Leobrand erfüllt, aber in dem Jahr, wo H. Roerich die Erde verließ. Deswegen konnte die persönliche Begegnung nicht stattfinden.Stadt Linz

Das war nur der Anfang der Leobrands Tätigkeit. Er studiert und verbreitet die Lebendige Ethik. Er trägt dazu bei, dass die Übersetzungen der Lehre und auch einige der Hauptwerken von H. Roerich publiziert werden. Leobrand sammelt eine Gruppe, die sich regelmäßig in der österreichischen Stadt Linz trifft, um die Lehre zu studieren. Das war der Wohnort von Leobrand damals. Diese Gruppe wurde bei ihm Weltspirale genannt. Für die Anfänger schreibt er ein spezieller Vorlesungskurs "Briefe über die Lebendige Ethik. Einführung in Agni Yoga". Für die fortgeschrittene wird das Buch "Der auferstandene Gott" geschrieben. Im Jahre 1968, wo Leobrand in die andere Welt übergeht, gibt es in Österreich eine starke Gruppe von Anhänger der Lehre.

Es passiert oft, dass nach dem Weggehen des Lehrers eine Streit wegen der Erblichkeit entsteht. So war es auch in Österreich.. Dem Autor dieses Artikels sind die Einzelheiten der damaligen Ereignissen nicht bekannt. Wilhelm Augustat (geboren 1933) kann heute als Leobrands Rechtsnachfolger bezeichnet werden. Er ist ein aktiver und erfolgreicher Fortsetzer der Lehrentätigkeit. Darüber mehr im weiteren Verlauf. Es gab noch ein anderer Flügel der Leobrands Gruppe, aber davon weiß ich fast nichts. Der Präsident der Gesellschaft "Weltspirale" ist angeblich G. Gavel. Er erscheint von Zeit zur Zeit in der Russisch sprachigen Region und hat einen freundlichen Kontakt zum bekanntem Internationalen Roerichs Zentrum in Moskau. Über seine Tätigkeit ist mir nichts bekannt.*W.Augustat

W. Augustat ist jetzt Präsident der Gruppe Frieden durch Kultur - Europa. Über die Tätigkeit der Gruppe erfährt man unmittelbar von seinem Artikel auf der Seite Agni (3) . Oder es gibt auch eine russische Seite der Gesellschaft. Ich möchte dazu sagen, dass die Gesellschaft Frieden durch Kultur - Europa kann wie ein esoterisches weltliches Teil der Leobrands Gesellschaft Weltspirale bezeichnet werden. Die Gesellschaft Frieden durch Kultur - Europa hält die allgemein kulturellen Veranstaltungen ab, ohne direkte Hinweise auf die Lehre, aber in ihrem Geist. Es gibt deren Anhänger in den verschiedenen Städten Deutschlands, Österreichs und Italiens (Süd Tirol). Einige Male pro Jahr gibt es Sammlungen, Vorlesungen. Über die aktuellen Plänen dieser Sammlungen kann man auf der deutschen Seite dieser Gesellschaft sich erkundigen.E.M.Stangl

Die Gesellschaft Weltspirale repräsentiert ein verborgenes, esoterisches Teil der Lehre. Unter der Leitung dieser Gesellschaft wird die Lehre der Lebendigen Ethik und Theosophie studiert. Die Studierende sind auf 2 Gruppen aufgeteilt: die Anfänger und die Fortgeschrittene. Die Anfänger treffen sich regulär (1 oder 2 Mal pro Jahr) im Bayerischen Wald (nicht weit von der tschechischen Grenze). Für die Fortgeschrittene finden die Treffe im österreichischen Linz statt. Alle Treffe werden unter der geistigen Leitung von Augustat durchgeführt. Der Präsident der Gesellschaft Weltspirale ist Leobrands Sohn Reinhold Maria Stangl. Die Mitglieder einer diesen Gesellschaften sind oft in der selben Zeit die Mitglieder der anderen. Die beide Gesellschaften sind offen für Dialog und Zusammenarbeit und sind ziemlich aktiv in ihren Regionen, und auch im Ausland (insbesondere in den Ländern der ehemaligen Sowjetischen Union).Zeitschrift Weltspirale

Bei diesen zwei Gesellschaften wird eine gemeinsame zweifarbige Zeitschrift Weltspirale (Format A5) publiziert. Im Inhalt der Zeitschrift geht es um allgemein kulturellen Fragen der Gegenwart, und auch über die Fragen des Verborgenes. Bei der Gesellschaft gibt es eine Druckerei. Da werden die Bücher der Lebendigen Ethik, die zwei Bänder der Briefe von H. Roerich (von der Russischen Übersetzung) und auch die Werke von Leobrand und W. Augustat hergestellt und verkauft (von der russischen Übersetzung).Zeitschrift "Roerich-Forum"

Der andere Zweig ist Roerich Gemeinde Deutschlands. Er wird heutzutage bei Angela Fremont geleitet (die Adresse in Deutschland: Buchenweg 12, Pfronstetten, D-72539). Der Autor diesen Zeilen weiß wenig über diese Gemeinde und ihren Ursprung. Ich kann nur sagen, dass diese Gemeinde mit der Hilfe vom amerikanischen Roerichs Museum organisiert wurde. Heute scheint es eine kleine Gemeinde zu sein, die einfarbige Zeitschrift Roerich-Forum (Format A4) publiziert. Der Hauptredaktor ist Angela Fremont und ihr Ziel ist es die Roerichs Materialien vom Englischen zu übersetzen. Diese Zeitschrift existiert seit den 90-en Jahren. Es wurden ungefähr 20 Nummern hergestellt.

Angela Fremont verkauft die Bücher der Lehre, die Briefe von H. Roerich, Schambhala von N. Roerich (alles vom Englischen übersetzt), poetische Sammlungen Blume von Morya von N. Roerich (vom Russischen übersetzt) und auch die Reproduktionen von den Roerich Gemälden (amerikanische Herstellung).

Leider führt A. Fremont Politik der Geschlossenheit und Verzicht auf die Zusammenarbeit. Sie ist überzeugt, dass es nur ihr anvertraut ist, die Tätigkeit des Roerichs in Deutschland fortzusetzen, und dass alle anderen Gruppen die Ideen von Roerichs diskreditiert haben. Die Tätigkeit von A. Fremonts Gruppe ist in ihrer Region sehr gering. Über die Auslandstätigkeit dieser Gruppe ist dem Autor des Artikels nicht bekannt.

Übersetzungen der Büchern der Lebendigen Ethik ins Deutsche.

Die Mitglieder der lettischen Gruppe fingen schon im Jahre 1935 an, die Bücher der Lebendigen Ethik ins Deutsche zu übersetzen. Diese Etappe der Übersetzung kann man aus der Korrespondenz zwischen Roerichs und Richard Rudzitis nachvollziehen. So schreibt H. Roerich in ihrem Brief vom 18. November 1935: "Es war eine Freude zu erfahren, dass so viele Bücher ins Lettische übersetzt worden sind. Liebe Richard J., Ihnen persönlich geben wir das Erlaubnis, alle Bücher der Lehre und auch das Buch Fundamente von Buddhismus zu übersetzen. Ich werde sehr froh sein, wenn die Bücher auch ins Deutsche übersetzt sein werden. Je mehr wird die Lehre verbreitet, desto besser. Vor kurzem ist das Buch Agni Yoga auf Bulgarisch erschien. Wahrscheinlich wird es auch bald auf Polnisch erscheinen. Und auf Französisch auch, wie Sie es wissen".

Aus diesem Ausschnitt sieht man die Meinung von H. Roerich im Bezug auf die Übersetzungen von den Büchern der Lehre - "Je mehr wird die Lehre verbreitet, desto besser". Ich möchte darauf hinweisen, dass es um die Übersetzungen vom russischen Original auf die Muttersprachen der verschiedenen Völkern geht. Eine andere Position ist kaum vorstellbar - "Nicht für eine einzelne Person, sondern für die allgemeine Evolution wurde die Lehre gegeben" (4).

Im Jahre 1937 wurde die deutsche Übersetzung des ersten Buches der Lehre schon vollendet, davon berichtet R. Rudzitis in seinem Brief an die Roerichs am 18. Mai 1937: "...ich möchte Ihnen mitteilen, dass das 1. Teil der Blättern von Moryas Garten bei unseren Mitgliedern komplett übersetzt ist. Ich biete sie um einen Ratschlag, ob wir es als Buch publizierten können. Die Übersetzer haben anstatt Neues Rußland und Rußland - Neues Land geschrieben. Vielleicht ist es auch so besser mit heutiger Psychologie? Ich glaube, man konnte trotzdem in einigen Stellen die vorige Variante lassen. Was raten Sie? Vielleicht jemand von Ihnen, zum Beispiel Vladimir A. (5) , möchte und kann die Übersetzung durchschauen?"

Das Problem mit der Übersetzung des Wortes Rußland hatte mit dem unfreundlichen Bild vom Rußland mit Stalin zu tun. Es wurde nicht geglaubt, dass Rußland das Land ist, wo die Lehre bei hundert Millionen von Russen aufgenommen sein wird. Man konnte natürlich von den Übersetzern keine prophetische Fähigkeiten um 50 Jahre im voraus verlangen. Deswegen gab H. Roerich Erlaubnis das Wort Rußland mit dem Wort Land zu versetzen. Diese Variante gibt es noch heute in allen Übersetzungen. Nur in der letzten deutschen Internet-Publikation wurde dieses Wechsel weggemacht.

Wenden wir uns an Lettland im Jahre 1937 zurück. In seinem Brief vom 28. Mai schreibt N. Roerich "Der erste Band der Übersetzung von Agni Yoga ins Deutsche kann man nur publizieren, wenn jemand dafür Spende gibt, weil die Leser vorhanden sind. Vladimir A. wird das Manuskript mit großem Vergnügen durchschauen". Rudzitis antwortet am 24. Juli: "K. Miller, Raman und Frau Riter haben die Blätter von Moryas Garten (1. Teil) ins Deutsche übersetzt und wir haben das Manuskript auf A. Vladimirs Nahmen geschickt. Nach dem er die Übersetzung durchschaut hat, werden wir das Buch sofort publizieren". In 9 Monaten, am 2. März 1938, schreiben die Letter an H. Roerich, dass sie die korrigierten Übersetzungen erhielten: "Wir haben vom Vladimir A. schon 2 Heften mit der deutschen Übersetzung von Blättern von Moryas Garten erhalten. Wenn wir alles bekommen haben, was werden sie und empfehlen, können wir das Werk publizieren? Es ist nicht bekannt, was in Österreich geschieht, aber die Deutsche Sprache beherrscht man auch in Skandinavien und in den anderen Ländern". In ihrem Brief vom 17. März warnt H. Roerich: "Was die Publikation des Buches Blättern von Moryas Garten anbetrifft, es ist möglich, wenn dafür Spenden gibt. Aber es ist jetzt nicht ratsam, die Gesellschaft zu belasten. In diesem Jahr wurde zu viel gemacht". Das war die letzte Erwähnung vom Thema der deutschen Übersetzungen in der Korrespondenz von H. Roerich und den Letten.Herr Hofmeister Wladimir (im Zentrum) mit seiner lettischen Agni Yoga Gruppe. 1930-1940.

Im Jahre 1939 sind die deutsche Mitglieder der lettischen Gruppe nach Österreich ausgereist. Deswegen gab es niemand in Lettland, wer die angefangene Übersetzungstätigkeit von Büchern ins Deutsche vollenden konnte. Ab dem Moment wurde dieselbe Arbeit mit denselben Menschenkräften geführt, aber jetzt in Österreich. Die Redaktion, welche die Korrespondenz zwischen den Letten und den Roerichs publiziert hatte (in 2 Bänden "Briefe von den Bergen"), berichtete das Folgende in den Anmerkungen: "Der Hofmeister Vladimir, der Mitglied von der lettischen Roerich Gesellschaft, ist im Jahre 1939 nach Deutschland ausgereist und die Gruppe der Lebendigen Ethik gegründet hat. Mit seiner Hilfe wurden die Bücher von Lebendigen Ethik und die Briefe von H. Roerich ins Deutsche übersetzt und bei Leopold Branstedt in München publiziert". Sie haben bestimmt irgendwelche Materialien als Hintergrund dafür gehabt, aber die sind der Öffentlichkeit noch nicht bekannt. Ich kenne die Nahmen von anderen Mitgliedern der Gruppe nicht, die bei der Übersetzung halfen (außer der schon erwähnten). Ich kann nur sagen, wie diese schwierige und mühsame Arbeit voranging.

Zuerst machten die Russisch sprachigen Mitarbeiter die sogenannte "rohe" Übersetzungen: das heißt, sie übersetzten alles wörtlich. So entstanden die literarisch falsche deutsche Sprachkonstruktionen. Aber sie hatten einen genauen Inhalt, der dem russischen Original entsprach. Dann arbeiteten daran die Deutsch sprachigen Mitarbeiter weiter: Deutsch war ihre Muttersprache aber sie konnten gar kein Russisch. Also sie korrigierten alle stilistische und grammatische Fehler. Der letzte Schritt war die Zusammenarbeit von den beiden Gruppen. Sie machten die letzten Korrekturen. Dank dieser Zusammenarbeit wurden gute Resultaten erreicht: die Übersetzung war genau und schön. Die Schönheit der Sprache konnte nur deswegen erreicht werden, weil alle Mitarbeiter die überzeugte Agni-Yoger waren und mit ganzem Herzen diese Arbeit machten.

Aber ich bin schon zu weit gekommen. Bevor das ganze Übersetzungsteam zusammenkam, sind etwa 15 Jahre seit der Auswanderung den Letten im Jahre 1939 vergangen. Zuerst, Anfang der 50-er Jahren des letzen Jahrhunderts, lernte Leobrand die Familie Rencis kennen. Wie es schon erwähnt wurde, beschließen Alexei Rencis und Leobrand an der Übersetzung der Büchern der Lehre zusammen zu arbeiten. Sie baten um Erlaubnis das Roerichs Museum im New York und bekamen Absage von S. Fosdik (die Direktorin des Museums). Sie meinte, die Deutschen Übersetzungen sollten noch nicht publiziert werden. Aber diese Anweisung kam direkt vom Lehrer. Als Folge kam die früher erwähnte Trennung vom Leobrand und Renzis. Also Leobrand nimmt Kontakt auf mit den neuen Mitgliedern der lettischen Gruppe und steht im Briefkontakt mit H. Roerich durch K. Inge. Er fängt die Übersetzungsarbeit von den Büchern der Lebendigen Ethik an, ihre Redaktion und Korrektur. Leobrand redaktiert selber die zwei erste Bücher. Die andere Bücher wurden bei den anderen Mitgliedern der Gruppe redaktiert.

Ich habe keine Beweise, das die deutsche Übersetzungen während Leobrands Leben publiziert wurden. Laut der Information aus der früher erwähnten Publikation Lotaz, wurden die ersten deutschen Übersetzungen der Lehre in 50-er Jahren in München publiziert. Es war wahrscheinlich eine sehr begrenzte Auflage.

Die zweite Auflage erschien in den 70-en Jahren, aber es war auch begrenzt und wurde nur bei den Mitgliedern von der österreichischer Gesellschaft Weltspirale gesehen. Heute gibt es keine von diesen Büchern (und auch von der ersten Auflage) in den Bibliotheken Deutschlands., d. h. diese Variante der Übersetzung ist bis heute dem Deutschen Leser nicht bekannt.

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In Deutschland gibt es auch eine zweite Variante der Übersetzung von Büchern der Lehre ins Deutsche. Diese Variante wurde in den 80-en Jahren des letzten Jahrhunderts von der englischen Auflage bei den Mitgliedern der "Roerich Gesellschaft Deutschlands" gemacht, in Kooperation mit der Assoziation aus der Schweiz "Corona Mundi". Das heißt, das war eine doppelte Übersetzung, was natürlich eine negative Auswirkung auf die Übersetzung hatte, weil die doppelte Übersetzungen immer schlechter sind als die direkte.

In den 70-en Jahren wurde in der Schweiz eine Gruppe mit dem Namen Corona Mundi gegründet, der heutige Präsident ist Mati Berges (nicht zu verwechseln mit der Corona Mundi, die bei den Roerichs in Amerika im Jahre 1922 gegründet wurde). Diese neue Assoziation beschäftigte sich mit dem Studium und der Verbreitung der Lebendigen Ethik in Europa, und auch mit den Übersetzungen der Büchern der Lehre auf verschiede europäische Sprachen. Alle Übersetzungen wurden von den englischen Übersetzungen gemacht, das heißt es waren doppelte Übersetzungen. Was hat das den Völkern Europa gebracht? Profanieren oder Verbreitung der Lehre? Es ist schwer für mich über die ganze Europa zu sprechen, aber diejenige, für welche die deutsche Sprache die Muttersprache ist, äußern sich negativ über die deutsche Übersetzung von dieser Gruppe. Sie sagen, dass die Übersetzung nicht nur die Seele und die Schönheit der Lehre verloren hat, sondern auch die Schönheit und Seele der literarischen deutschen Sprache. Heutzutage verbreitet Angela Fremont diese amerikanische Variante der Übersetzung der Büchern der Lehre ins Deutsche.

Sind die Werke von Roerichs in Deutschland bekannt?

In jeder Bibliothek Deutschlands gibt es einen elektronischen Katalog. Sie sind alle durch ein allgemein deutsches Netz durch Internet verbunden. In diesem Netz gibt es ein Suchdienst, das die notwendigen Materialien ganz leicht zu finden läßt. Aber durch dieses Suchdienst habe ich festgestellt, dass die Werken von Roerichs sind fast unbekannt. Es gibt in den Bibliotheken keine Bücher der Lehre, es gibt keine Werke von Roerichs (außer den Briefen von H. I. Roerich, dessen Übersetzung wurde wirklich schlecht vom Englischen gemacht). N. Roerich als Maler ist fast unbekannt. Roerich ist in keinem Handbuch von Malern erwähnt! Diese Situation macht echt traurig... . Das ist aber noch mehr der Grund für die intensive Arbeit der europäischen Roerich Anhänger.

Die folgenden Werken von Roerichs sind ins Deutsche übersetzt worden. Die Übersetzungen vom Russischen bei der Leobrands Gruppe: aus der epistolarischen Erbe nur die erste 2 Bänder von H. I. Roerichs Briefe, (publiziert vom Krieg in Lettland), die Briefe an Roosevelt, Esoterisches Buddhismus und Kriptogrammen des Orients. Angela Fremont übersetzte die folgende Bücher vom Englischen: die erste 2 Bänder von H. Roerichs Briefe, Schambhala und einige Artikel von N. Roerich. Das poetische Buch von N. Roerich die Blätter von Morya wurde bei Uwe Betjen übersetzt. Also es gibt noch viel Arbeit an den anderen Übersetzungen von den Werken der Familie Roerich.

Roerich Gesellschaften von den Russisch sprachigen Umsiedler

Zur Zeit gibt es in Deutschland ungefähr 2 Millionen Russisch sprachigen Umsiedler, die während der letzten 10 Jahren nach Deutschland ausgewandert sind. Die Zahl von ihnen wächst. Selbstverständlich gibt es unter ihnen auch die Roerichs Anhänger.Musikanten aus Sankt-Petersburg

Im letzten Sommer versuchte Raisa Emich, die Bewohnerin aus Hamburg, eine Versammlung von den Roerichs Anhänger in der nördlichen Region Deutschlands zu organisieren. Zum ersten Treff kamen nur 15 Menschen. R. Emich hielt einen Vortrag über das Schaffen Roerichs. Dann erzählte jeder über sich und wie er oder sie zur Roerich Bewegung kam. Die Verabredung für die nächsten Treffen wurde nicht getroffen, obwohl die Diskussion stundenlang gedauert hat. Die einen wollten spontane Versammlungen haben, die andere die festgelegten. R. Emich schreibt darüber auf der Seite Frieden durch Kultur- Europa.

Der zweite Treff organisierte ebenfalls R. Emich und der Treff wurde auf 2 Teile aufgeteilt: die allgemein kulturelle Veranstaltung, wo die Musikanten aus Sankt-Petersburg aufgetreten sind. Dann R. Emich hielt Vortrag über das poetische Schaffen von N. Roerich. Und zum Schluss erzählte ein lokaler Dichter über sein Schaffen (sein Thema ist Lyrik); Versammlung der Anhänger von Lebendigen Ethik. Da gab es wieder Diskussionen über die Organisation der nächsten Versammlungen. Es gab Plänen, die Treffe auf 2 Teilen zu verteilen: im ersten Teil könnte man über die kulturelle Erbe von Roerichs sprechen und im zweiten zum Studium der Lebendigen Ethik übergehen.Raisa Emich

Im zweiten Teil wurde nichts Konkretes über die nächste Versammlungen beschlossen. Das Problem war wahrscheinlich daran, dass es so viel Meinungsverschiedenheit gab. Am Ende hatte jeder ein schlechtes Gefühl. Die nächste Treffe fanden statt, aber waren nicht ereignisreich: kein konkretes Plan wurde für die zukünftige Arbeit erarbeitet. Es gab keine Versammlungen mehr.

Perspektiven und Einladung zur Mitarbeit

Glauben ohne Taten ist Tod - an dieses Gebot denkt irgendwann jeder Roerichs Anhänger. Die Lehre selbst ruft zu den reellen Taten. Deswegen sind die Gestalter dieser Seite überzeugt, dass die Roerich Bewegung in Deutschland wachsen und sich verbreiten wird. Alle sind willkommen in dieser selbstlosen Arbeit für den Allgemeinwohl teilzunehmen. In der Arbeit für das Wohl Deutschlands, Europas und der ganzen Welt. Für das Wohl unseres Planeten und den ganzen geistigen und vernünftigen Kosmos!

Die wichtigste Aufgabe von den Roerich Anhängern in Deutschland ist es das Erbe der Familie Roerich zu verbreiten:

  • Organisation von den Wanderausstellungen von N. Roerichs Reproduktionen der Gemälde.
  • Korrekturen und Publikationen der schon gemachten Übersetzungen von Büchern der Lebendigen Ethik und anderen Werken der Familie Roerich.
  • Bibliographische Forschungen in dem deutschen kulturellen Raum über die Roerichbewegung der Vergangenheit und Gegenwart, Publikation der gefundenen Quellen.
  • Organisation der Übersetzungen ins Deutsche der noch nicht übersetzten Quellen der Lebendigen Ethik
  • Kreation der informierenden Quellen ins Deutsche, Russisch und anderen Sprachen, welche die Roerichbewegung in der ganzen Welt schildern
  • Organisation der Versammlungen von den Russisch sprachigen Anhängern der Lehre, um ein Tätigkeitsprogramm zu erarbeiten (in Deutschland)
  • Entwicklung der Zusammenarbeit mit den Deutsch sprachigen Roerich Gruppen in Deutschland, Europa und in der ganzen Welt. Ziel: die Ideen der Lebendigen Ethik zu verbreiten und zu erläutern.

Alle diese Aufgaben benötigen eine koordinierte Zusammenarbeit. Liebe Leser, wir sind bereit, alle Informationen zu publizieren, welche mit der Roerichbewegung zu tun haben. Oder ihre Meinung über verschiedene Aspekte der Roerichbewegung in Europa und über die Lebendige Ethik. Schreiben Sie bitte an uns. Wir sind immer froh, von Ihnen zu hören!

Andrej Luft

10.04.2004.


 

Anmerkungen:

* Ergänzung vom 06.11.2006. Unserer deutsche Leser, Herr Heiner Holzapfel, hat die Redaktion gebeten, in diese Artikel die Adresse von Herrn Havel Gruppe einzutragen, um die Leute selbst die Information über Tätigkeit dieser Gruppe aus erster Hand bekommen zu können. Adresse dieser Gruppe heißt: Postfach 1170, D-8213, Aschau, Deutschland.

1. "Briefe von den Bergen: Korrespondenz zwischen H. und N. Roerich und Richard Rudzitis" (2 Bänder. Lotaz, 2000)

2. In den Briefen von H. Roerich erscheint er unter dem Namen Rencis

3. Die folgenden Artikel von W. Augustat ist da veröffentlicht:

  • "Roerichs Erbe - Eigentum der ganzen Menschheit"
  • "Kampf wegen des kulturellen Erbe der Familie Roerich"
  • "Leobrand - sein Weg zu Agni Yoga, H. I. Roerich und MM"
  • "Briefe an den Freunden in Ukraine"

4. Agni Yoga, 642.

5. W. A. Schibajew (1898-1975), ein Rußland Deutsche, Mitarbeiter von Roerichs. Er lebte in Kulu (Indien) in den Jahren 1929-1939